Mit der
Thronbesteigung von Albrecht II. im Jahre 1438 begann der
Aufstieg der Habsburger.
Sie sollten nun, bis auf eine einzige Ausnahme, alle Herrscher bis zum
Ende des Heiligen Römischen Reiches stellen.
Albrecht
selbst konnte aber kaum Bedeutung gewinnen, da er bereits im Jahr nach
seiner Thronbesteigung, auf einem Feldzug gegen die Türken, an der Ruhr
(Dysenterie) verstarb.
Der alte Stammwappen der
Habsburger, welcher sich im laufe der Geschichte immer wieder veränderte
(Dieses
Bild
ist gemeinfrei und nicht urheberrechtlich geschützt)
So gelangte am
2. Februar 1440 Friedrich III. (der Vetter von Albrecht) einstimmig als
Nachfolger auf den Thron. Er sollte mit 53 Regierungsjahren die längste
Herrschaftszeit aller römisch-deutschen Könige haben.
Unter ihm
verlagerte sich der Herrschaftsbereich des Heiligen Römischen Reiches
in Richtung des Habsburger Erblandes Österreich. Friedrich selbst hielt
sich dort die meiste Zeit seiner Regierungsjahre auf und verließ die
Grenzen nur seltenst, wie z.B. 1452 als er vom Papst zum Kaiser gekrönt
wurde. Dennoch ignorierte Friedrich 1453 den Papst, als dieser am 30.
September des Jahres zu einem Kreuzzug gegen die Türken aufrief, die
wenige Monate zuvor Konstantinopel erobert hatten.
Erst 1471, als die
Türkische Bedrohung bis nach Laibach (Heutige Hauptstadt von Slowenien)
vorgedrungen war, nahm Friedrich zusammen mit seinem zwölfjährigen Sohn
Maximilian am Regensburger Christentag teil. Dort wurde u.a. eine
Türkensteuer beschlossen um Feldzüge gegen die Türkische Gefahr zu
finanzieren.
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gab es
innerhalb des Reiches einen Prozess der Moderniesierung und Wandlung.
Die Bevölkerung stieg stark an und die Wirtschaft brummte wie nie
zuvor.
Dank neuer Erfindungen wie dem Buchdruck und einem besseren Postwesen
nahm auch die Geschwindigkeit der Kommunikation deutlich an Fahrt auf.
Aus
diesem Grund gibt es aus Friedrichs Herrschaftszeit geschätzte 30.000
bis 50.000 Urkunden und eine Vielzahl an Akten und Stadtchroniken.
Friedrich starb schließlich mit knapp 78 Jahren am 19. August
1493 und überlies seinem schon 1486 zum König gewählten Sohn Maximilian
I. das Feld.
Unter Maximilians Führung kam es zu
zahlreichen Reformen im
Reich und das Kaisertum erlangte wieder zu einer allgemeinen
Anerkennung. Die wichtigstes Meilensteine waren:
Reform |
Beschreibung |
Ewiger
Landfriede (1495)
|
Ansprüche
sollten nicht mehr im Kampf sondern auf dem Rechtsweg durchgesetzt
werden.
|
Reichskammergericht
(1495) |
Oberstes Gericht im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation.
|
Reichskreise
(1500 und 1512)
|
Einteilung des Reiches in übergeordnete, territoriale Einheiten, welche
mehrere Landesherren umfassten.
|
Weitere Reformen Maximilians, wie ein fürstliches Reichsregiment
oder eine einheitliche Steuer (der so genannte Gemeine Pfennig) konnten
sich hingegen nicht durchsetzen.
Während Maximilians Zeit kam es
auch zum Krieg mit Frankreich um Burgund, eine Auseinandersetzung die
schon unter Friedrich begonnen hatte und eine lange Rivalität zwischen
dem Heiligen Römischen Reich und Frankreich heraufbeschwor.
Mit
Spanien hingegen schloss er ein Bündnis und verheiratete Erzherzog
Philipp und Erzherzogin Margarete mit Kindern aus dem spanischen
Königshaus. So entstand später eine spanische Linie des Hauses
Habsburg, welches dadurch endgültig zur großen Weltgeltung kam.
Anzeige